Leben

Als Blutmondstern endlich außer Sicht war, kam ich nicht umhin, einen leisen Seufzer der Erleichtertung auszustoßen. Ich wandte mich um und schlug die entgegengesetzte Richtung ein.
Ein kleines, unschuldig aussehendes Mäuslein, das mit seiner zarten Schnauze in der Erde herumwühlte, erregte meine Aufmerksamkeit. Ich näherte mich ihm von hinten. Ein Anschleichmanöver war nicht nötig, da meine Pfoten, die einen halben Millimeter über dem Erdboden schwebten, kein einziges Geräusch erzeugten. Du wirst mein Testobjekt für meine neue Jagdtechnik sein, kleine Maus..., dachte ich. Ich spürte, wie mich die Vorfreude packte, als ich nun direkt über der Maus aufragte. Ich bedeckte sie mit einer Pfote und ließ eine tödlich brennende Hitze aus mir ausströmen, die so stark war, dass sie die Glieder der Maus innerhalb weniger Sekunden lähmte. Die Maus quiekte und schrie, von Todesqualen geplagt, während sie von der feurigen Hitze verschlungen wurde. Das Leben floss langsam aus ihrem kleinen Körper...
Ich hatte ganz vergessen, wie gut sich das anfühlte. Ein roter Schleier hatte sich vor meine gierig drein blickenden Augen gelegt. Als der Körper der Maus erschlaffte, verebbte meine Euphorie und wich Entsetzen. Nachtmeise! Die Freude übers Töten hat dich erst in dieses Schlamassel gebracht, also reiß dich verdammt noch mal zusammen!

Während deiner Jagd Sparzierte ich im Wald umher und dachte über deine Strafe nach und was das für den Clan bedeutet.

Ich richtete all meine Konzentration auf den schlaffen Mäusekörper. Angestrengt presste ich meine bebenden Lippen aufeinander und schloss die Augen. Einige endlose Sekunden verstrichen, bevor ich endlich spürte, wie ich von dem Körper der Maus Besitz ergriff. Ich spürte, wie ich mich materialisierte, wie meine Sinneswahrnehmungen stärker wurden. Als ich dann meine Augen wieder öffnete, schien die Welt plötzlich gewachsen zu sein. Die Grashalme ragten um mich herum in die Höhe, die Bäume wirkten wie Giganten und die Amsel, die in der Nähe herumhüpfte, entsprach meiner Größe. Ich zuckte mit meinem niedlichen rosa Näschen, begutachtete meine kleinen, zarten Pfötchen und kringelte meinen spindeldürren, haarlosen Schweif. Heiliger Sternenclan! Es hat geklappt! Es hat tatsächlich geklappt!
Ich piepste fröhlich und drehte mich im Kreis. Nun musste ich es noch irgendwie schaffen, unbemerkt in das Clanlager zu gelangen und mich dort auf den Frischbeutehaufen zu legen.


(Ich hoffe, du hast keine Einwände dagegen, dass ich diese Fähigkeit beherrsche. ^^ Ich dachte nur, da sie ein Geist ist und ihre Beute deswegen nicht selbst in das Lager tragen kann, könnte sie's so machen. xD
Oder ist das zu abgefahren und verrückt?)